Qualität: Was ist eigentlich „Zuverlässigkeit“?
Wann bin ich zuverlässig?
Nun, da können andere Kriterien für Menschen gelten. Für deine Software geht es darum, die geforderten Funktionen unter den geforderten Bedingungen funktionieren. Normalerweise ist dafür dann auch noch eine Zeitspanne verlangt.
Du siehst, es geht wieder einmal um die Erfüllung von Anforderungen.
Das Qualitätsmodell der ISO 25010 unterteilt die Zuverlässigkeit in:
Reifegrad #
Wie gut erfüllt deine Software die Anforderungen im normalen Betrieb?
Prüfe hier:
- Was sind die Erwartungen?
- Was tritt im Alltagsbetrieb auf?
- Wo gibt es dabei Schwierigkeiten?
Beispiel: Dein Logistik-System kann die Auslieferungsinformationen auch ohne Mobiles-Netzwerk bearbeiten.
Verfügbarkeit #
Wie einsatzbereit und zugänglich ist deine Software, wenn sie gebraucht wird?
Hier prüfst du:
- Wann muss deine Software einsatzbereit sein?
- Reagiert deine Software wie gefordert?
- Was hält Nutzer davon ab, deine Software verwenden zu können?
Beispiel: Dein Krankenhausinformationssystem reagiert bei jedem eingelieferten Notfall innerhalb von 5 Sekunden auf Eingaben am Aufnahmeterminal.
Fehlertoleranz #
Funktioniert deine Software trotz Hardware- und Softwarefehlern wie vorgesehen?
Prüfe dazu:
- Arbeitet deine Software, wenn gegebene Hardware nicht vorhanden ist?
- Funktioniert deine Software, wenn beschriebene Software ausfällt?
- In welchen Situationen arbeitet deine Software nicht mehr?
Beispiel: Dein System funktioniert ohne Einschränkungen, wenn das kabelgebundene Netzwerk und der Barcode-Scanner ausgefallen sind.
Wiederherstellbarkeit #
Wie schnell/einfach ist deine Software nach einem Ausfall wieder im gewünschten Zustand?
Überprüfe:
- Welche Daten/welcher Zustand muss wieder hergestellt werden?
- Ist dieser Zustand gespeichert?
- Wie lange dauert es, die Daten/den Zustand zurückzuspielen?
Beispiel: Alle Statusinformationen sind in der Datenbank persistiert. Eine Wiederherstellung dieser Datenbank dauert maximal 3 Minuten.